Dieser Blogartikel zeigt dir den Weg in eine Form der Freiheit, die von äußeren Umständen unabhängig ist. Untermauert mit praktischen Beispielen aus meiner Coaching-Arbeit, teile ich mit dir die vielleicht wichtigste spirituelle Praxis, die du nur üben kannst. Sie öffnet dich Schritt für Schritt für den Fluss des Lebens. Auch als Podcastfolge verfügbar, nehme ich dich heute mit in die Medina von Marrakesch in eine für mich extrem unangenehme Geschichte, in die ich mich dort hinein manövriert habe. Und deren Ausgang so überraschend für mich war, dass ich es bis jetzt kaum glauben kann, was da passiert ist. Wir gehen aber noch viel weiter, denn ich begleite dich in die Tiefe deiner Psyche. Deine Gedanken, Emotionen, Wahrnehmungen, das Bild, das du von der Realität hast, deine Präferenzen, Bewertungen und Konditionierungen. Kurzum alles, was dir Sicherheit verspricht im Alltag – und dich der größten Freiheit beraubt, die du als menschliches Wesen erfahren kannst: Wahrhaftig zu sein, wer du WIRKLICH bist.
Hier geht’s zur Podcastfolge!
In diesem Artikel zeige ich dir
- was die größte aller Freiheiten ist und warum sie nichts mit deinen äußeren Umständen zu tun hat
- eine spirituelle Praxis, die dich Schritt für Schritt in diese Freiheit führt, indem sie dich öffnet fürs Leben
- untermauert und erzählt durch praktische Beispiele aus meiner Coaching-Praxis mit meinen Soul-Clients
- was du an inneren Freiräumen erfahren kannst, wenn Bewusstsein und Energie einander berühren
- was die allermeisten Menschen davon abhält, wahrhaftig frei zu sein
- wie du aufhörst, den Fluss des Lebens zu kontrollieren und stattdessen beginnst, seinen Zauber zu erfahren
- zwei Meditationen als Geschenk (eine als MP3 und eine LIVE), die dir genau dabei helfen (Links ganz unten)
Abends in Marrakesch, der Duft von Gewürzen liegt in der Luft. Hektisches Treiben, und doch etwas ruhiger, mitten im Ramadan. Gerade komme ich aus der Wüste zurück und wollte noch ein paar Dinge erledigen, nochmal in die Medina, mir dann Hammam und Massage gönnen.
Hammam gefunden, Termin für später vereinbart – ich solle nach dem Abendessen wiederkommen. Dann ab ins Getümmel. Datteln und Gewürze kaufen, schlendern, staunen.
Kurze Zeit später spricht mich einer an, an einem Stand wenige Meter vom Hammam entfernt. Was ich suche, fragt er. Ich: „Datteln.“ Er: „Die sind draußen auf dem großen Platz, hier drin gibt es wenige Lebensmittel, dafür Kleidung, Schmuck, Keramik und so. Ich bringe dich hin.“
Ich: „Danke, ich finde schon hin, nicht nötig.“
Er insistiert.
Ich gebe nach. Meinetwegen, wenn es ihm so ein Bedürfnis ist.
Er war freundlich, fragt mich, wie mir Marrakesch gefällt, woher ich komme.
Ich frage ihn, was es zum Abendessen gibt, nachdem er mir erzählt, dass er sich schon darauf freut. Ist ja Ramadan. Das sei ihm sehr wichtig, Allah sei ihm nahe.
Kein unangenehmes Gefühl. Noch.
Dann zweimal abbiegen in eine sehr dunkle Gasse. Jetzt, dieses Gefühl im Körper, das klar sagt: Nein!
Ich folge, bleib stehen, nehm mein Handy raus um zu sehen, ob wir in die richtige Richtung gehen. Die Richtung stimmt. Trotzdem kommt es mir komisch vor.
Ich betone, dass ich alleine weitergehen möchte. Er meint, ich solle ihm vertrauen, immerhin wohne er hier und kenne sich aus. Eine Abkürzung zum großen Platz sei es.
Er lässt nicht locker und ich will nicht diskutieren, außerdem muss ich eh in die Richtung. In Wirklichkeit hätte ich längst umdrehen sollen.
Dann noch eine Rechtskurve und dann ist wirklich weit und breit außer uns niemand mehr zu sehen. Er sagt, da vorne rechts sei der große Platz. Ich: „Danke, ich finde jetzt wirklich alleine hin.“
Er, plötzlich in einem bestimmten und unhöflichen Ton: “Give me money.”
Ich begehe den zweiten Fehler des Abends: anstatt ihm 20 Dirham zu geben und gut wär´s gewesen, lass ich ihn meinen Widerstand spüren. Sage nein, denn ich wollte von Anfang an keine Begleitung. Keine gute Idee.
Bei meinem Versuch, an ihm vorbei zu gehne, stellt er sich mir in den Weg und wird plötzlich sehr aggressiv. Ich möchte ihn noch kurz auf die Seite schieben, dann hält er mich mit einer Hand fest und zieht mit der anderen seine Hand nach hinten, als würde er etwas aus seiner Hosentasche holen.
Mein erster Gedanke: ein Messer;
Ob es eine Finte war oder er wirklich eine Waffe bei sich hatte, ich wollte es nicht herausfinden – und werde es auch nie erfahren.
Jetzt: mein Körper in Alarmbereitschaft, mein Herz rast, mein Puls geht nach oben, fight or flight; Kurz die Überlegung, ihn wegzustoßen und zu rennen – dann, die Vernunft.
Ich beruhige die Situation, nehme meine Geldbörse raus und als er 200-DH-Scheine sieht, sagt er: “Give me 200 Dirham!!”, 20 Euro.
Es ist mir in höchstem Maße zuwider, aber es erscheint mir der vernünftigste Weg, aus der Situation herauszukommen. Immerhin: ich hatte knapp 1000DH in der Börse…
Ich gebe ihm den Schein, drehe mich um und gehe. Einmal um die Ecke, laufe ich.
Noch zwei Mal um die Ecke und ich bin wieder im geschäftigen Bazar, gehe in ein Geschäft, atme durch.
Ich bin unheimlich angefressen, könnte schreien …
Menschen reden mich an, ich reagiere schnippisch, gepisst; will nichts hören, nichts wissen; mache zu;
“Scheiß Marrakesch”, fuck Marokko, ich will hier weg.
Vieles in mir schreit danach, noch weiter zuzumachen…zu flüchten.
Es dauert 2-3 Minuten, bis ich voll realisiere, was gerade passiert. Die Energie des Ereignisses ist voll am Wirken in meinem Körper, ist voll da. Ich bleibe vor einem Gewürzladen stehen und spüre, wie kurz und flach meine Atmung ist, wieviel Stress gerade in meinem Körper ist, dass ich noch immer voll im Kampf-oder-Flucht-Modus bin. Jetzt – in diesem Moment – trifft mein Bewusstsein auf die Energie in meinem Körper. Erst dadurch wird es mir möglich, eine bewusste Entscheidung zu treffen.

In diesem Fall, stehen zu bleiben vor dem Gewürzladen, die Atmung zu vertiefen und meine Augen für ein paar Momente zu schließen, um zu fühlen, was in mir los ist.
Langsam settelt sich die Energie und wird etwas ruhiger, ich fühle meine Füße auf dem Boden und meinen Körper, der sich langsam entspannt.
Ich spüre immer noch den Ärger in mir, den Wunsch, mich zu verschließen, mich zu schützen. Und sag mir innerlich leise:
“Bleib offen! Stay open! Let it flow!”
Ich erinnere mich immer wieder daran. Bleib offen. Stay open to life! Diese Erinnerung klebt als Sticker übrigens auch vorne in meinem Van – Riccardo Vitalone aka Roaman hat ihn mir vor zwei Jahren in Costa Rica geschenkt. Vielleicht hast du das Interview mit ihm gehört – falls nicht: Hier kannst du es nachhören. Sehr, sehr empfehlenswert!
Zurück nach Marrakesch: ich gehe langsam weiter, vorbei an den Läden und eine Frage beschäftigt mich:
„Was, wenn ich diesem Typen noch einmal begegne?“
Schließlich möchte ich ja in einer Stunde ins Hammam gehen und ich weiß, dass sein Stand nur wenige Meter davon entfernt ist. Was, wenn er mir nochmal für die Füße läuft?
Stelle ich ihn zur Rede? Soll ich die Polizei mitnehmen? Soll ich ihn ignorieren und so tun, als wäre nichts passiert? Soll ich ihn konfrontieren oder ihm aus dem Weg gehen? Soll ich ihn vielleicht sogar fragen, was sein Allah von solchen Aktionen hält? Quasi den Zeigefinger erheben und ihn belehren? Ich finde keine stimmige Antwort und lass das mal so stehen. Spüre auch Unsicherheit und eine gewisse Angst.
Fast forward: eine Stunde später gehe ich zum Hammam, biege dort um die Ecke und rate mal, wer ausgerechnet und genau vor dem Eingang steht und sich mit dem Rezeptionisten des Hammam unterhält?
Bingo, genau der.
Und was jetzt passiert, erscheint mir vor allem im Nachhinein wie von etwas Höherem geführt.
Ich hab einfach losgelassen und die Kontrolle abgegeben. In mir war die Absicht nur, offen zu bleiben für das, was geschehen will. Wie möchte die Energie in und durch diese Situation fließen? Keine Ahnung.
Ich beobachte mich, wie ich kerzengerade auf ihn zugehe. Zum Eingang des Hammam, meinen Blick auf ihn gerichtet. Er nimmt mich zuerst nicht wahr, schaut dann kurz her und dann wieder zu seinem Gegenüber und einen Moment später war ihm anzusehen, dass er gecheckt hat, wer da gerade auf ihn zugeht. Dann – er wirkt etwas geschreckt – der schnelle Blick zu mir zurück mit eher weit geöffneten Augen.
Mein Blick weiter auf ihn gerichtet, komme ich immer näher. Und als ich bei ihm ankomme, ignoriere ich ihn, drehe mich zum Rezeptionisten und sage, ich hätte einen Termin im Hammam, ob ich schon hineinkönne? Er sagt: „Ja klar, komm weiter, herzlich willkommen.“
Und dann, bevor ich hinein gehe, drehe ich mich nochmal zu dem jungen Mann mit Lakers-Jacke, Schnauzbart und Baseballkappe. Bis zu diesem Moment weiß ich noch immer nicht, was ich zu ihm sagen, wie ich ihn behandeln soll.
Ich lasse weiter die Energie fließen mit größtmöglicher Offenheit für das, was dieser Moment von mir möchte.
Und dann nehme ich wahr, wie ich meine Hand auf seine Schulter lege, ihm tief in die Augen blicke und zu ihm sage:
“Ich hoffe, du bist glücklich mit meinen 200 Dirham.”
Dann reiche ich ihm die Hand, er nimmt sie. Ich glaube, es fällt ihm nicht so leicht, mir in die Augen zu schauen. Die Situation ist ihm sichtlich unangenehm.
Dann sage ich zu ihm:
“Salam Alaikum”. Ich respektiere dich.
Er schaut mich noch einmal an und bevor er sich umdreht und geht, sagt er noch: “Alaikum Salam”
Und dann war es erledigt. Ich hab gespürt, wie es durch mich durch war. Kein Ärger mehr, kein Schmerz, keine Angst. Kein Festhalten mehr an der Situation. Keine feststeckende Energie. Wohlwollen, Frieden und Dankbarkeit waren spürbar. Es fühlte sich integriert an. Erlebt, erfahren und integriert.
Alles, was ich getan habe, war offen zu bleiben – trotz des Ärgers, trotz des Schmerzes, trotz der Angst. Es ist mir nicht leicht gefallen, aber was für eine unglaubliche Wendung diese extrem unangenehme Situation dadurch genommen hat.
Im Nachhinein hab ich mir nur gedacht:
20€ für diese Gelegenheit, für dieses Learning, für diese Erfahrung?
Schon lange hab ich mein Geld nicht mehr so gut investiert.

Und auf einmal ist passiert, was ich noch wenige Minuten zuvor nicht für möglich gehalten hätte: Ich war dankbar für dieses Erlebnis. Ehrlich dankbar. Weil es mir gezeigt hat, was möglich ist, wenn ich vollkommen präsent bin mit einer Erfahrung und diese Präsenz nutze, um die Erfahrung durch mich hindurchfließen zu lassen und offen zu bleiben für das, was passiert.
Vielleicht gelingt es mir von zehn Mal acht Mal nicht, mein Herz zu öffnen, wenn es wirklich drauf ankommt. Wenn alles in mir danach schreit, die Schutzmauer hochzuziehen. Wenn’s weh tut. Aber diese 1-2 Mal, die zählen.
Denn sie weisen uns den Weg in unser höchstes Potenzial, das zu verwirklichen wir hier sind. Darum geht es in diesem Blogartikel und der Podcastfolge.
Vor Kurzem hab ich mir diesen TED-Talk angesehen von Bruder David Steindl-Rast. Er hat gesagt, was die meisten von uns sicher schon öfters gehört haben:
“Dankbarkeit ist der Schlüssel zur Freude. Es ist nicht Freude, die uns dankbar macht. Es ist Dankbarkeit, die uns Freude macht.”
Wenn’s dir so geht wie mir, dann fragst du dich vielleicht immer wieder mal: „Ja eh, aber wie?“
Wie um Himmels willen soll ich dankbar sein, wenn’s einfach grad richtig schwierig ist im Leben?
Wenn’s, auf gut österreichisch: „richtig Oasch läuft“? Wenn’s weh tut und voller Unwägbarkeiten ist und mich fordert, wohin ich nur schaue?
Kann ich dann trotzdem dankbar sein? Und wenn ja, wofür?
Kann ich dankbar sein für den Menschen, der mir in der dunklen Gasse von Marrakesch das Geld wegnimmt und mir einen gewaltigen Schrecken einjagt?
David Steindl-Rast sagt hier, dass man nicht für alles dankbar sein kann – eh klar. Wie soll ich dankbar sein für Krieg, für Unrecht in der Welt, für das Leid so vieler Menschen oder auch für mein eigenes? Da würde ich mir doch was vormachen. Oder?
Nein, aber er sagt: du kannst dankbar sein in jedem Moment. Und zwar nicht notwendigerweise für das, was dich der Moment gerade erleben lässt, sondern für die Gelegenheit, die dir das Erlebte gerade gibt.
- Erfährst du Angst, so ist das eine Gelegenheit, der Angst ins Gesicht zu blicken und beispielsweise die Erfahrung von Mut und Tapferkeit zu machen.
- Erfährst du Ungerechtigkeit, so ist das eine Gelegenheit, aufzustehen für deine Werte, einzustehen für deine Wahrheit und eine Stimme der Gerechtigkeit zu werden.
- Drückt der Schuh, so zeigt dir das Leben, dass er zu eng geworden ist und verbindet dich gleichzeitig mit der Möglichkeit, den Schuh auszuziehen und vielleicht mal eine Weile barfuß zu laufen.
- Erfährst du tiefen Schmerz, so kann das eine Möglichkeit sein, dir zu zeigen, dass du stärker bist als der Schmerz, dass du selbst das aushalten kannst. Und sogar das auch noch. Womöglich führt es dich heran an die Tugend der Vergebung gegenüber dem Menschen, der dir Schmerz zugefügt hat. Oder es lehrt dich Mitgefühl zu haben mit anderen, denen es ähnlich geht. Oder es legt den Finger auf eine tiefere Wunde, die du endlich heilen darfst.
Oder, wie in meinem Fall in Marrakesch: Es hat mir ermöglicht, eine Verbindung zu einem Menschen herzustellen, die aus dem Herzen kam, geführt von einer höheren Kraft, obwohl mein Verstand geflucht hat und alles andere wollte, als versöhnliche Worte zu ihm zu sprechen.
Das ist jenseits der Bewertung meines Verstandes passiert, als ich entschieden habe, mich dem Moment hinzugeben und mich überraschen zu lassen, was passiert. So viel Power haben unsere Herzen. Diese Power zu erfahren ist definitiv eine Gelegenheit, für die ich dankbar sein kann.
Wenn du gerade in einer Lebenssituation steckst, wo dir die Dankbarkeit kilometerweit weg zu sein scheint, dann kannst du dir diese Frage stellen:
“Welche Gelegenheit bietet mir das Leben hier gerade?”
Egal, welche es ist, in ihrer Essenz zeigen dir diese Gelegenheiten immer den Weg in die Freiheit. Und zwar in die innere, tief empfundene Freiheit. Lass uns da jetzt tiefer eintauchen. Wenn du mit dem Thema resonierst, hör dir unbedingt die Podcastfolge an. Dort gehe ich noch tiefer auf das Thema ein. Ich habe heute auch noch ein Geschenk für dich, von dem ich dir später erzähle. Genau genommen, zwei Geschenke – beide helfen dir dabei, das heute gehörte für dich in die Praxis umzusetzen. Und: ich teile in Kürze mit dir noch einige konkrete Impulse, die dich unmittelbar erfahren lassen, wie sich diese innere Freiheit anfühlt, über die wir gleich noch ausführlich sprechen.
Was ist „innere Freiheit“? Und was ist es noch?
Den ersten Anstoß zu dieser Podcastfolge hat ein lieber Klient von mir in unserer ersten Coaching-Session gegeben, die wir vor ein paar Wochen hatten. Wie immer am Beginn einer längerfristigen Deep-Dive-Begleitung nehmen wir uns zu Beginn ausführlich Zeit, um den Kompass einzunorden, über Ziele der gemeinsamen Reise zu sprechen und herauszufinden, wie und woran wir an deren Ende erkennen, dass die Zusammenarbeit so richtig gut, nachhaltig transformativ und gewinnbringend war. Es ist der Nordstern, der uns durch das unbekannte Terrain führt, auf den wir uns dann schrittweise zubewegen – immer mit der Offenheit, auch mal neugierig abzubiegen, wenn es der Prozess verlangt.
Freiheit war ein Schüsselwort in dieser ersten Session, das viel Raum bekommen hat.
Als Grundwert meines Kunden, den er nicht immer so gelebt hat, wie er das wollte. Und daher auch als Wunsch, den Wert der Freiheit noch viel mehr leben und erfahren zu können.
Ich habe ihn dann gefragt, woran er erkenne, dass er frei ist, und wir haben dann über Selbstbestimmtheit gesprochen und darüber, Möglichkeiten frei wählen und realisieren zu können.
Meine nächste Frage war, was das mit ihm zu tun habe und wie frei er sich gerade innerlich fühle. Dann wurde es kurz einmal still.
Mit “innerer Freiheit” hat er sich noch nie beschäftigt. Es hat ihn noch nie bewusst interessiert. Noch nie hat er sich die Frage gestellt, was innere Freiheit für ihn bedeuten könnte.
Geschweige denn, warum es eine so wichtige Rolle spielt, wenn es darum geht, ein wahrhaftig freies Leben zu führen.
Hier sind vier aus der Praxis gegriffene Gründe, heute für dich diesen Artikel zu schreiben und diese Podcast-Episode aufzunehmen:
- weil es für meinen Klienten, von dem ich dir grade erzählt habe, eine augenöffnende Erfahrung war, sich erstmals mit dieser Frage zu beschäftigen. Diese Erfahrung hat nach nur drei Sessions, die wir mittlerweile hatten, dazu geführt, dass er eine große, mutige und lebensverändernde Entscheidung mit einer solchen Klarheit treffen konnte, wie er es noch kurz zuvor nicht für möglich gehalten hätte. Und ich Erfahrungen wie diese jeder und jedem von euch wünsche.
- weil es unserem Coaching-Prozess nun von Anfang an eine neue Tiefe gibt und an die Wurzel der Thematik geht, mit der er zu mir gekommen ist.

3. weil ich aus eigener Erfahrung weiß, dass einfach alles im Leben in den Fluss kommen kann, wenn wir die inneren Blockaden lösen und damit aufhören, uns selbst im Weg zu stehen.
4. weil ich aus vielen Gesprächen, mit Freunden, Familie oder Klientinnen, aber auch aus euren Feedbacks und Impulsen zu diesem Podcast weiß, wie viele von uns sich immer noch in erster Linie selbst limitieren und in einem inneren Käfig sitzen, dessen Türe in Wirklichkeit sperrangelweit offen steht.
Sprechen wir kurz über die Definition von “Freiheit”
Einerseits kann Freiheit bedeuten, dass man tun kann, was man möchte. Oder dass man nicht tun muss, was man nicht möchte. Dass man also frei ist, sein Leben so zu gestalten, wie man das für richtig und stimmig hält. Weder eingesperrt ist, noch unterdrückt, unterjocht oder sonst wie eingeschränkt wird von äußeren Zwängen, Regimen und dergleichen.
Lassen wir das mal so stehen als EINEN Teil der Definition, der ja definitiv wichtig ist. Die äußere Freiheit, sozusagen.
Sie greift aber viel zu kurz. Denn das würde auch bedeuten, dass wir in Ländern wie Österreich, Deutschland und anderen “sogenannten Demokratien” alle frei sind. Aber, sind wir das wirklich?
Wieviele Menschen kennst du, die wirklich frei sind?
Ich behaupte, dass es die Allermeisten von uns nicht sind.
Tauchen wir also noch ein bisschen tiefer.
Was, wenn Freiheit in ihrer vollkommenen Bedeutung nicht meint, dass du tun kannst, was du willst? Sondern dass du SEIN kannst, WER DU BIST?
Lass das mal kurz sacken.
Wahre Freiheit bedeutet nicht, tun zu können, was du willst, sondern sein zu können, wer du bist.
Dass du dich weder verstellen musst, um wo dazu zu gehören, weil du glaubst, dass du dadurch eine Bestätigung deines Werts erhältst.
Noch musst du es anderen Recht machen, um ihre Anerkennung zu bekommen, um dich besser zu fühlen.
Du könntest dein Wesen vollkommen frei entfalten, ohne äußere Zwänge.
Ohne katholisch geprägte Gesellschaftsnormen, ohne scheinheilige Moral, ohne Konditionierungen, durch die du gelernt hast, wer du sein sollst und …. wer nicht. Du könntest deinen ganz authentischen Weg gehen, deinem Herzen folgen, dieses unbeschreibliche Geschenk des Lebens auf deine dir einzigartige Weise erfahren, ohne dich von Ängsten, Zweifeln, Verhaltensmustern und Glaubenssystemen in deinem SO-SEIN einschränken zu lassen.

Puh…ganz schön hoher Anspruch, hm?
Vielleicht sogar ein so großes Ziel, dass es für viele von uns unerreichbar scheint.
Aber erlauben wir uns die Vorstellung – zumindest für die kommenden Minuten, die wir hier gemeinsam verbringen – dass dieses Idealbild nicht nur für jede und jeden von uns möglich ist, sondern sogar der eigentliche Zweck unseres Daseins, der wirkliche Sinn des Lebens.
Es ist ein Ideal, dem wir uns schrittweise annähern können und zwar nicht, indem wir warten, bis uns ein riesengroßes Wunder vom Himmel auf den Schädel fällt, sondern indem wir Verantwortung übernehmen für die Erfahrungen in unserem Leben und üben, üben und üben. Und zwar eine Sache, immer und immer wieder, bis es uns in Mark und Bein übergeht und zu einer intuitiven Lebensweise wird.
Es ist die vielleicht wichtigste spirituelle Praxis, die du nur haben kannst und die tiefste Wahrheit, die den meisten Weisheitstraditionen und mystischen Erklärungsversuchen unserer menschlichen Existenz zugrunde liegt.
Es ist jene Praxis, die dich deinem wahren Selbst näher bringt und dir Antworten liefert auf die Frage, wer du bist. Antworten, die du nicht mit dem Verstand begreifst, sondern mit deinem Bewusstsein erfährst. Es ist die Praxis, deine Gedanken, Gefühle und Sinneswahrnehmungen als Objekte deiner Wahrnehmung zu erfahren, anstatt dich mit ihnen zu identifizieren. Den Sitz des reinen Bewusstseins einzunehmen, das als stille Zeugin aus der Beobachterrolle die Energien des Lebens erfährt, ohne sich davon mitreißen zu lassen.
Dort nämlich, von jenem Platz aus, kannst du zunächst einmal erkennen, wer du nicht bist.
Du bist eben nicht deine Gedanken, die mentalen Konzepte und Schubladen. Auch nicht deine Masken, deine Kleider und dein Image. Du bist auch nicht deine Gefühle. Ja, nicht einmal dein Körper bist du. Du bist in Wirklichkeit so viel mehr, so viel größer und weiter, als du dir das je vorstellen kannst. Du bist unbegreiflich viel mehr.
Und doch lassen wir uns von Angst, Schmerz und Unsicherheit und den daraus resultierenden Gedanken so stark limitieren.
Wir setzen unsere Lebensenergie und kostbaren Jahre dafür ein, uns selbst und unsere Lebensumgebung möglichst so zurecht zu zimmern, dass wir einigermaßen schmerzfrei durchs Leben kommen. Dass wir nicht anecken, von anderen in unserem So-Sein möglichst gemocht, gewünscht und gefeiert werden – und nehmen uns dabei den Raum für das, was in WIRKLICHKEIT in uns leben will.
Was wir damit eigentlich versuchen, ist unser Leben möglichst bis ins kleinste Detail zu kontrollieren. Aber die vermeintliche Sicherheit, die diese Kontrollversuche suggerieren, sind eine Illusion.
Es ist der Versuch, den Fluss des Lebens zu kontrollieren und das ist ein Widerspruch in sich.
Das Geschenk, am Leben zu sein, ist doch darin zu finden, in Harmonie mit diesem Flow zu fließen, anstatt ihn nach unseren Vorstellungen zu lenken. Wenn du also versuchst, das Leben zu kontrollieren, anstatt es durch dich hindurch fließen zu lassen, beraubst du dich des Zaubers, der das Leben ist.
Die Praxis, von der wir hier sprechen, macht dich unabhängig von äußeren Faktoren. Mit ihr bildest du deinen Muskel, der dich im Auge des Sturms gut zentriert bei dir bleiben lässt. Ein Zustand, in dem du wertfrei wahrnehmen kannst, was passiert, ohne darauf reagieren zu müssen.
Dann bist du wirklich frei!
Frei zu entscheiden, wie du auf eine Situation antworten möchtest. Du erlebst inneren Frei-Raum und kannst aus diesem Raum den äußeren Umständen so begegnen, wie es dir im jetzigen Augenblick entspricht und nicht aus dem alten Schmerz heraus, der zwar gerade in dir aktiviert wurde, der aber eigentlich uralt ist und nichts Neues zu sagen hat. Weil er zum Beispiel aus deiner frühen Kindheit stammt oder aus deiner letzten Beziehung, aber einfach deshalb jetzt ganz laut schreit, weil er nie verarbeitet wurde.
Wirklich frei bist du, wenn du auf eine Situation bewusst antworten und gestalterisch wirksam sein kannst und dich nicht vom Schwall deiner Emotionen so mitreißen lässt, dass jedes Wort, jede Handlung, jeder Gedanke, nur den verzweifelten Versuch darstellt, dich vor dem Schmerz zu schützen, der gerade hochkommt.
Lass das kurz mal wirken. Jede reaktive Handlung, jedes aus dem Affekt gesprochene Wort, jede Entscheidung, die du aus der Identifikation mit dem Schmerz heraus triffst, ist in Wirklichkeit der Versuch, dich vor dem Schmerz zu schützen.
Es ist der Versuch, dir die Realität mit aller Kraft so zu biegen, dass sie nicht jene Teile in dir aktiviert, die du am Liebsten gar nicht sehen, geschweige denn spüren magst.
Sind wir innerlich hingegen wirklich frei, fällt es uns dann auch viel leichter, David Steindl-Rast zu folgen und dankbar zu sein für die Gelegenheit, die uns ein Moment gerade bietet. Ja, erst dann sehen wir die Gelegenheit überhaupt erst.
Denn wie soll ich dankbar sein für eine Gelegenheit, die ich gar nicht wahrnehme?
Damit kehrt Freude und Leichtigkeit ein. Nicht von heute auf morgen, nicht von jetzt auf gleich, sondern auf sehr subtile Weise, immer ein klein wenig mehr – mit fortlaufender Übung, kaum merklich.
Bevor wir gleich darüber sprechen, wie uns das gelingen kann, mag ich dir noch kurz von einer Coaching-Session mit einem anderen Klienten erzählen, weil wir da ein so schönes Sinnbild hatten für das, worum es hier geht:
Es war ebenfalls in unserer ersten gemeinsamen Session, als mir mein Kunde erzählt hat, dass er auch manchmal von seinem Segelboot aus an Online-Meetings teilnimmt, er aber immer so eine Hintergrundmaske verwenden müsse, weil es in seiner Branche nicht akzeptiert ist, von Segelbooten aus an Meetings teilzunehmen. Es würde ihn inspirieren, hat er gesagt, dass ich meine Coachings aus dem Van hier in Südspanien mache und den Hintergrund dabei nicht verändere. Das hat eine gewisse Symbolik bekommen in unserer Sitzung, weil er so stark in sich spürt, dass er sich gerne eine selbständige Basis aufbauen möchte mit all dem, wofür sein Herz schlägt.
Dieser Ruf der Berufung, aber auch der Ruf der beruflichen Freiheit, wo Leben und Arbeit nicht mehr getrennt voneinander erlebt werden, sondern das TUN ein natürlicher Ausdruck des SEINS ist – und kein Widerspruch. Wo seine Spiritualität genügend Raum findet, und nicht versteckt werden muss aus Sorge, die KollegInnen könnten ihn dann abstempeln oder der Chef ihm die Kündigung auf den Tisch legen.
Noch sind diese Sorgen real, noch fühlt er sich auch abhängig von dem Einkommen und der damit verbundenen Sicherheit, die ihm sein Job gibt. Um diese Abhängigkeit zu lösen und überhaupt erst Raum zu schaffen für neue Möglichkeiten und Entscheidungen, müssen wir in die Tiefe gehen und uns anschauen, welche inneren Fesseln und Blockaden zunächst einmal entdeckt und in weiterer Form gelöst werden wollen.
Das Beispiel veranschaulicht ganz gut, dass wir zwar grundsätzlich die äußere Freiheit haben, tun zu können, was wir wollen. Aber in uns tragen wir hundert Gründe, warum wir glauben, tun zu müssen, was andere von uns wollen. Es sperrt uns in der Regel niemand ein oder bedroht unser Leben, wenn wir unseren Job kündigen und die gesellschaftlich normierte Definition von Erfolg hinter uns lassen, um für uns neu zu definieren, was ein erfolgreiches Leben bedeuten kann und soll.
Aber solange ich mich als Opfer der Umstände sehe, äußere Bedingungen und die Meinungen der anderen als tonangebend empfinde und mich von den stürmischen Wetterkapriolen des Alltags immer wieder mitreißen lasse, bin ich alles Mögliche, nur nicht frei.
Wahre Freiheit beginnt also mit Ge-Wahr-Sein.
Wenn du dir deiner selbst gewahr bist, hast du also eine Wahr-Nehmung dessen, was in dir vorgeht. Du nimmst Wahrheit an. Sinneseindrücke, Gedanken, Emotionen und körperliche Empfindungen können Objekte deiner Wahrnehmung sein. Alle diese Objekte sind die Bewegung von Energie, die sich in uns bewegt und – wenn wir sie lassen – durch uns hindurch bewegt.
Genau hier beginnt aber die Herausforderung.
Denn in unglaublich vielen Fällen erlauben wir dieser Energie nicht, sich durch uns hindurch zu bewegen.
Weil es weh tut oder uns unterbewusst erinnert an den Schmerz der Vergangenheit, der durch eine ähnliche Situation ausgelöst wurde. Diesen Schmerz gilt es dann um jeden Preis zu vermeiden. Deshalb lenken wir unseren Fokus darauf, schicken all unsere Energie in den Widerstand gegen das, was den roten Knopf drückt, projizieren das innere Thema nach außen, indem wir die Situation zu kontrollieren versuchen, den Menschen verändern wollen, den Schuldigen für die Misere suchen – und halten genau dadurch daran fest. Die Energie bleibt im wahrsten Sinne des Wortes stecken und das spüren wir dann im Körper.

Denk mal drüber nach: Der Standardmodus für die meisten von uns ist doch, dass wir versuchen, uns den Alltag so zu gestalten, dass er möglichst frei ist von Menschen und Situationen, die uns an den Schmerz und die Angst erinnern, die wir in uns tragen.
Das braucht wahnsinnig viel Energie und schränkt uns natürlich enorm ein. Wenn wir stattdessen dem Schmerz ins Auge blicken, ihn annehmen, ihm Raum geben und ihn genau dadurch lösen, wird auch die Angst vor diesem Schmerz weniger – und vor einer beliebigen Situation, die ihn wieder aktiviert.
Ich geb dir noch ein Beispiel aus meiner Coaching-Praxis:
Eine Kundin hat schon vor Längerem erkannt, dass der Job, den sie ausübt, nicht mehr das Richtige für sie ist. Sie hat zwar Karriere gemacht, nach allen klassischen Maßstäben war sie erfolgreich. Und doch erfüllt es sie nicht mehr. Sie will nicht mehr all ihre Energie dafür einsetzen, nur um den Profit eines Unternehmens immer weiter zu steigern, mit dem sie sich nicht mehr identifizieren kann. Sie ist frustriert, gelangweilt und versteht nicht, warum sie es nicht schafft, zu gehen. In ihr brennt schon länger ein Feuer, eine Leidenschaft für eine Sache, der sie gerne nachgehen würde. Doch was ihr im Weg steht, ist die Angst, dann von ihrer Familie – oder Teilen davon – verurteilt zu werden. Es ist eine Ur-Angst, die auf einen Schmerz in ihr hinweist, der aus frühester Kindheit stammt. Als sie nicht gesehen wurde als das Kind, das sie war und gelernt hat, dass sie die Liebe ihrer Eltern dann bekommt, wenn sie so ist, wie sie sie gerne haben wollen. Das kennen so viele von uns. Und die Angst vor diesem Ur-Schmerz ist so groß, dass sie den Schritt noch nicht gegangen ist. Den Job, für den ihre Familie sie feiert, zu kündigen, würde sie face-to-face mit diesem Kindheitsschmerz bringen. Als es so weh getan hat, die Erfahrung zu machen, dass ihr “eigener Weg”, ihr So-Sein, nicht erwünscht ist. Weil ein Elternteil damit schlichtweg nicht umgehen konnte. All das passiert unterbewusst, die feststeckende Energie sitzt ja tief im Körper, da kommt man mit dem Verstand und dem Bewusstsein meistens gar nicht ran. Und solange sie es diesem Elternteil unterbewusst immer noch Recht machen will, braucht es unheimlich viel Kraft, den Schritt in die Selbständigkeit zu gehen. Erst, wenn der Ur-Schmerz geheilt und sein Schatz integriert ist, wird es leicht und es beginnt zu fließen. Genau das hat diese großartige Frau dann übrigens auch erlebt – weil sie mutig genug war, an die Wurzel des Themas heranzugehen.
Stell dir nur mal vor, wie frei du dann durchs Leben gehen könntest. In jedem Moment würdest du neugierig die Erfahrung des Lebens machen, ohne am Schönen festhalten zu müssen oder das Schmerzhafte mit aller Kraft verhindern zu wollen.
Das wäre übrigens auch Buddhas Definition eines leidfreien Lebens. Wenn du dazu mehr wissen möchtest, hör dir unbedingt die Folge #128 („Vom Ärger zur Erleuchtung“) an, wo ich mit dem Meditationslehrer, Arzt und Universitätsprofessor Peter Riedl darüber spreche, wie wir durch buddhistische Übungen in ein freies, gelassenes Leben finden können.
Stell dir vor, du könntest den Schmerz als das annehmen, was er ist – als Energie, die sich durch deinen Körper bewegt und – wenn du sie weder unterdrückst, noch sonst wie am Fließen hinderst – meistens schneller als gedacht wieder verabschiedet.
Alle Türen im Leben würden uns offen stehen, weil wir sie selbst nicht blockieren aus Angst, dahinter könnte was Schlimmes auf uns warten.
Durch inneres Gewahrsein gelingt uns das. Dann verlieren äußere Umstände und Ereignisse die Kraft, dich in sie hinein zu ziehen. Stattdessen wirst du dir deiner Gedanken, deiner Gefühle und deiner körperlichen Empfindungen bewusst, ohne dich mit ihnen zu identifizieren.
- Du bist also nicht verärgert, du bist nicht der Ärger, sondern du machst die Erfahrung des Ärgers.
- Du bist nicht der zweifelnde Gedanke, der dich immer tiefer in seinen Sog zieht, hinab in die negative Gedankenspirale, sondern du bist dir dieser Gedankenspirale bewusst.
- Nicht die Wut ist es, was du bist, sondern die Emotion der Wut ist eine kraftvolle Energie, die sich gerade durch deinen Körper bewegt, derer du dir gerade bewusst bist.
- Du bist also das BEWUSSTSEIN hinter den Gedanken, Emotionen und Empfindungen.
- Du bist nicht das Gefühl oder der Gedanke, sondern du bist die, die fühlt, der, der denkt.
Stell dir vor, du beobachtest deine Psyche, wie sie einfach nur Psyche ist. Du hörst damit auf, einen verstörten, verwirrten Verstand als ein Problem zu betrachten, als etwas Negatives. Anstatt zu fragen, „was soll ich nur dagegen tun?“ fragst du „wer bin ich, der es beobachtet?“ Und entspannst dich in diese Erfahrung hinein.
Lass das mal wirken.
Nimm dir mal einen Augenblick und werde dir bewusst, was gerade in dir passiert …
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Mach es wirklich 😉
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Genau hier passiert der Shift.
Da, wo Bewusstsein und Energie einander berühren, wo du kraft deiner Wahrnehmung den Fokus auf die Erfahrung lenkst und nicht auf die Geschichte, dort passiert die Transformation, die Lösung, die Heilung.
Das ist es, was gemeint ist mit FEEL TO HEAL oder auch DER EINZIGE WEG HINAUS IST HINDURCH.
Dazu brauchst du nichts von außen und du musst auf nichts Großartiges warten – schon gar nicht auf ein Wunder. Dafür kannst du dich in jedem Moment entscheiden und alles, was du dafür brauchst, hast du bereits in dir. Ist das nicht ein im wahrsten Sinne des Wortes befreiender Gedanke?
Was wäre, wenn jede Situationen, die dich triggert, in Wirklichkeit dazu da ist, um dich auf eine Stelle in deinem Energiekreislauf hinzuweisen, die nicht frei fließen kann?
Wäre das nicht eine wunderbare Gelegenheit zur Dankbarkeit, wie David Steindl-Rast es meint?
Weil, was passiert, wenn dich etwas oder jemand triggert?
Du durchlebst einen Teil deiner Vergangenheit noch einmal. Eine unangenehme, womöglich sehr schmerzhafte Erfahrung, hat einen Imprint hinterlassen – einen bleibenden Eindruck. Die alten Yoga-Lehren sprechen von „Samskaras“, das ist Sanskrit und bedeutet „Impression“.
Was damals passierte – ob vor 3 Wochen oder 30 Jahren – sorgte dafür, dass ein Moment mit all dem, was er für dich bedeutet hat, nicht frei durch dich hindurchfließen konnte und gewissermaßen in dir stecken blieb. Gedanken und Emotionen, die damit verbunden waren, sind jetzt in dir abgespeichert.
Der freie Fluss von Lebensenergie ist in diesem Bereich fortan blockiert.
So sammelt sich der Altbestand tief im Keller der Psyche an, der aus dem dunklen Schatten heraus deine Wahrnehmung der Realität und ihre Interpretationen beeinflusst. Und damit deine Gedanken, Gefühle, Entscheidungen … deinen Charakter.
Kein Wunder, dass so Wenige sich innerlich wirklich frei fühlen, wenn wir so viel mit uns herumtragen und unbewusst festhalten, was irgendwann einmal war.
Weil wir uns davor schützen wollen, dass uns so etwas wieder passiert. Verständlich! Gleichzeitig verscheucht es unsere Lebensgeister und treibt uns in die Enge.
Alle Präferenzen und Abneigungen bestehen aufgrund der Erfahrungen deiner Vergangenheit, sie bilden den Filter, durch den du die Realität wahrnimmst.
Das bedeutet: Du interagierst eigentlich nicht mit der Welt, sondern mit dir selbst.
Warum lehnst du das eine ab und läufst dem anderen hinterher? Warum magst du diesen Menschen, den anderen dafür gar nicht?
Nicht den Menschen magst du nicht. Sondern du magst das nicht, was der Mensch in dir auslöst. Indem du dein Gegenüber ablehnst, lehnst du einen Teil von dir selbst ab.
Wenn dich jetzt jemand oder etwas „triggert“, stimulieren sie die in dir abgespeicherte Erfahrung und all ihre Nuancen, Gefühle, Sinneswahrnehmungen, ja sogar Gerüche oder Geräusche. Was jetzt unmittelbar hochkommt, ist meistens genauso unangenehm wie damals.
Und die alles entscheidende Frage ist jetzt: Wie gehst du damit um?
Zeigst du mit dem Finger auf den Auslöser (dann zeigen drei Finger auf dich zurück ;-)) und versuchst, dir mit aller Kraft die Welt so zu richten, dass sie dich nicht mehr triggert? Kannst du machen. Aber wenn du ganz ehrlich bist mit dir selbst, wirst du erkennen, dass dich das nicht weiterbringt.
Oder nimmst du die Einladung der Situation an, um dir etwas zeigen zu lassen, das endlich wieder fließen will, um die Blockade zu öffnen und loszulassen, was du schon viel zu lange mit dir herumträgst?
Stell dir nur mal vor, wenn all die Herausfordungen und Schwierigkeiten, die du gerade erfährst, nur den einen Zweck haben, dich innerlich zu befreien, indem sie dir Gelegenheit geben, der Emotion (= „Energy in Motion“) zu begegnen, die du mit aller Kraft versuchst, zu vermeiden? Die Energie freizusetzen, die bis jetzt blockiert war?
- Was, wenn jeder Mensch, der dir auf die Zehen steigt, dir in Wirklichkeit zu der Erkenntnis verhilft dass der Schuh zu klein geworden ist und einfach drückt wie Sau?
- Was, wenn das Arschloch in Wirklichkeit ein Arschengel ist, um hier einen wie ich finde sehr treffenden Begriff von Robert Betz zu bemühen?
- Wenn alles, wozu uns das Leben einlädt, in Wahrheit die liebevolle Einladung ist, aus der Opferrolle hinaus in unsere schöpferische Kraft zu kommen, um unser Leben frei und zwar wirklich frei zu gestalten?

Viele meiner Klienten kommen zu mir mit dem Wunsch, mehr Leichtigkeit und Lebensfreude zu erfahren und das Gefühl, mit dem Leben zu fließen und nicht dagegen. Sie wünschen sich auch mehr Lust, Enthusiasmus, Inspiration, Intimität und verspielte Lebendigkeit.
Doch wieviel Lebendigkeit und Lust du in deinem Körper erfahren kannst, hat viel damit zu tun, wie offen du dafür bist.
Oder anders formuliert:
Wieviel Licht zu dir durchdringt, hängt davon ab, wieviele Mauern und Schutzmechanismen du aufrecht erhältst, um dich vor der Dunkelheit zu schützen. Denn dieselben Mauern schotten auch das Licht ab.
Sprich: die mentalen Konzepte, Glaubenssysteme, Denkmuster und Coping-Mechanismen, die dir innerhalb deiner kleinen, begrenzten Welt Sicherheit versprechen, weil sie dich scheinbar vor Verletzungen, Enttäuschungen und dunklen Emotionen schützen, sind dieselben, die dich daran hindern, dich so richtig lebendig zu fühlen, das Leben also in seiner Ganzheit auszukosten.
Den Spieß kannst du umdrehen: Je mehr deiner dunklen Gefühle du erlaubt und durch dich hindurchfließen hast lassen, desto mehr deiner Schattenanteile hast du integriert, also ins Licht deines Bewusstseins gerückt. Dort können sie kein Unheil mehr anrichten, sondern sind einfach ein Bestandteil deiner Lebenserfahrung. Eine Wunde, die verheilt ist und nicht beim kleinsten Kratzen wieder aufreißt. Umgekehrt, je mehr Widerstand gegen eine bestimmte Art von Emotionen, Situationen und Erfahrungen du aufbaust, umso mehr Lebensenergie bleibt in diesem Widerstand stecken.
Du kannst nicht das eine haben, ohne auch das andere zu bekommen.
Deshalb ist die bewusste Auseinandersetzung mit den unbewussten Anteilen in uns so wichtig – wir nennen das deshalb auch “Schattenarbeit”. Aber: diese Arbeit ist nichts, was man einmal macht und dann ist es erledigt, sondern es ist in Wirklichkeit eine kontinuierliche Praxis, eine Übung, die jeden Tag, jeden Moment stattfinden kann.
Nur so integrieren wir diese Anteile dann auch.
Nicht, indem wir einmal hinschauen und es dann abhaken, sondern indem wir achtsam und bewusst hinfühlen, jedes einzelne Mal, wenn es sich zeigt. Nicht, indem wir in der Vergangenheit graben und Stunden über Stunden in Gesprächen ergründen, warum was wann wie war, wie es war, und was es mit uns gemacht hat. Sondern indem wir der Energie mit unserem Bewusstsein begegnen, genau in dem Moment, wenn sie präsent ist.
Das ist nicht einfach. Der Verstand gleitet schnell in eine Geschichte ab, eben in die Vergangenheit, und in die Projektion, weil es sich sicherer anfühlt, in einer vertrauten Erzählweise zu bleiben, als nach innen zu gehen und wahrhaftig und offen dem zu begegnen, was dort abgeht. Das kann manchmal fucking scary sein und deshalb ist es so unheimlich verlockend, in den alten Mustern zu bleiben oder die alteingefahrenen Schutz-Strategien zu fahren. Vollstes Verständnis – und wenn es dir so geht, lass dir bitte sagen: ich sehe dich und ich kenne es nur zu gut von mir selbst.
Und kaum etwas hat mir mehr geholfen, als eine Begleitung zu haben in diesen Prozessen. Ich wüsste nicht, wo und wer ich heute wäre, ohne meine Coaches, Mentoren und Begleiter. Es ist so unglaublich wertvoll, jemanden zu haben, der den Raum für dich hält und für das, was gerade gefühlt, erlebt und integriert werden will. Der dich durch öffnende Fragen, intuitive Führung und eine energetische Connection immer tiefer in die inneren Räume führt, die sich dir gerade zeigen wollen – um dort die Antworten zu finden, die du suchst. Jemand, der mit dir sitzen bleibt, wenn es schwierig wird. Darin sehe ich auch den Kern meiner Arbeit und wenn du herausfinden möchtest, wie sie auch dich unterstützen kann, dann kannst du dich sehr gerne bei mir melden.
Hier findest du mehr Infos zu meiner 1:1-Arbeit und den Link zu meinem Kennenlern-Fragebogen. In einem unverbindlichen Discovery Call finden wir dann heraus, ob wir ein Match sind und – wenn ja – wie ich dich bestmöglich auf deiner Reise unterstützen kann.
Hier einige Worte von Lukas, einem meiner Soul-Clients, die so gut zusammen fassen, was alles möglich ist:
Apropos 1:1-Coaching: ich hab schon seit Längerem die Idee, ein neues Format im Podcast auszuprobieren. Das dir ermöglicht, dich kostenlos von mir coachen zu lassen. Coram publico, sozusagen. Es ist für diejenigen von euch, die das gerne mal probieren wollen, eine kostenlose Möglichkeit, ein vollwertiges Coaching mit mir zu bekommen. Es ist für alle, die zuhören, eine Möglichkeit, sich selbst in den Erfahrungen der anderen zu sehen und sich wertvolle Insights und Learnings für ihr eigenes Leben mitzunehmen. Und es ist für mich eine Gelegenheit, meine Arbeit, die ich am Liebsten mache und die damit verbundenen Themen und Fragestellungen euch zugänglicher zu machen und ihnen mehr Raum im Podcast zu geben.
Die Coachings finden natürlich anonymisiert statt und – nachdem wir in der Regel beide nicht genau wissen, was für Themen und Prozesse dadurch in Gang kommen – hast du natürlich die Möglichkeit, nach Aufzeichnung ein Veto einzulegen.
Dann wird die Session nicht veröffentlicht. Wenn du da Resonanz empfindest und mal darüber sprechen möchtest, schreib mir gerne an mail@jakobhorvat.com und teil mir mit, was die Frage oder das Thema ist, an der du gerne arbeiten würdest.
Mein Geschenk #1 für dich:
Kürzlich hat mich ein Klient in einer Coaching-Session gefragt, ob ich denn eine Meditation für ihn hätte, die ihm dabei hilft, diesen Schritt zurück zu machen, die Beobachter-Rolle einzunehmen und sich jener Vorgänge bewusst zu werden, die ihn limitieren. Um auszuprobieren, ob ihm das dabei helfen könnte, den enormen Druck, den er sich selbst macht, etwas zu lösen.
Ich habe daraufhin gleich spontan, intuitiv und LIVE eine Meditation mit ihm gemacht und schon nach 15 Minuten hat sich etwas ganz Wesentliches in ihm verändert. Er hat aufgehört, etwas verändern zu wollen, hat den Widerstand wahrgenommen, den er gegen die eigenen Empfindungen hatte und nach der Meditation berichtet, dass sich der Druck dadurch gelöst hat und eine Ruhe in ihm eingekehrt ist, die er schon lange nicht mehr gefühlt hat.
Und weil es vor allem am Anfang sehr hilft, eine Anleitung zu haben, hab ich ihm diese Meditation aufgenommen und geschickt. Und vor Kurzem ist mir bei einem Spaziergang am Strand die Idee gekommen, dass ich die gerne mit dir teilen möchte.
Ich schicke sie dir als MP3 kostenlos zu!
Mein Geschenk #2 für dich:
Am 9. April lade ich dich herzlich ein zu einer LIVE-Meditation. Von 19:00 bis 20:00 Uhr üben wir in dieser Meditation, gemeinsam wahrzunehmen, wie wir wahrnehmen. Wir üben, uns des Bewusstseins bewusst zu werden, das eine Erfahrung beobachtet.
Dabei öffnen wir unser Herz für diese Erfahrung und entspannen uns immer tiefer in diese innere Weite hinein. Klingt noch etwas kryptisch?
Lass dich drauf ein und probier es einfach mal aus.
Den Link und weitere Infos bekommst du dann von mir per Mail.
Es wär mir eine so große Freude, dir dort in einem gemeinsamen Herzraum zu begegnen. Es ist wie gesagt ein Geschenk von mir an dich als LeserIn dieses Blogs und HörerIn von Thousand First Steps und daher natürlich kostenlos. Ich freu mich sehr drauf, dir dort in einem gemeinsamen Herzraum zu begegnen.
Links und Schlussworte
Ich wünsche mir für dich, für mich und einfach für jeden Menschen, dass er den unglaublichen Schlüssel für sich findet, der tief in sich selbst nur darauf wartet, entdeckt zu werden. Den Schlüssel zu dem Glück, das wir bis jetzt meistens außerhalb von uns selbst gesucht haben.
Der Schlüssel zu der Entscheidung, glücklich zu sein mit diesem Leben – nicht trotzdem es ganz oft auch so ist, wie wir es nicht erwarten oder möchten, sondern gerade deshalb. Dieses Abenteuer, diese unfassbare Reise. Wenn dieses Podcastfolge dich auch nur einen kleinen Schritt auf dieser Reise weitergebracht hat, hin zu deiner wahren Natur, wenn es etwas ins Licht deines Bewusstseins gerückt hat, wo vorher Schatten war, dann würde ich mich so sehr freuen, wenn du das mit uns teilst. Sehr gern unter dem aktuellen Post zur Folge auf Instagram, oder etwas persönlicher per E-Mail an mail@jakobhorvat.com
Teile diesen Blogartikel Folge mit einem Freund oder einer Freundin, die davon ebenfalls profitieren können – wer weiß, vielleicht ist genau das der Anstoß, den sie gerade benötigen, die Inspiration, die einen völlig neuen Raum für Entwicklung, Heilung und Entfaltung ermöglichen kann. Und du kannst dazu beitragen, indem du diesen Podcast mit ihnen teilst.
Einen Riesengefallen würdest du uns auch tun, wenn du Thousand First Steps eine 5-Sterne-Rezension auf Apple Podcasts, Spotify oder Google hinterlässt – je nachdem, wo du deine Podcasts am Liebsten hörst.
Und wenn du noch tiefer eintauchen magst in das Thema der heutigen Folge, dann empfehle ich dir von Herzen das großartige Buch von Michael Singer: The Untethered Soul – der deutsche Titel lautet „Die Seele will frei sein“.
Mögest du glücklich sein, du wundervolles Wesen. Mögest du in Frieden sein mit allem, was du (er-)lebst. Mögest du frei sein.
Auf das Leben,
