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In meiner Arbeit mit Männern und ihren Herausforderungen stelle ich fest, dass eine überwiegende Mehrheit ein mangelndes Bewusstsein hat für einige der großen Probleme, die aber ihr Leben und das ihrer Mitmenschen stark beeinflussen. Weil der erste Schritt zur Lösung aber bekanntlich das Bewusstsein für das Problem ist, gibt es hier einen Blogartikel zu diesem Thema. Wir sprechen über einige der grundlegenden Challenges, denen die allermeisten Männer in ihrem Leben begegnen, ohne sie bewusst und in ihrer komplette Tragweite wahrzunehmen. Über Probleme, die auf Paradigmen basieren, die über Jahrhunderte gelebt und genährt wurden, die so eingeprägt sind im kollektiven Gedächtnis, so normal, dass wir sie oft gar nicht bewusst wahrnehmen. Und die Suche nach einer Lösung kann ja logischerweise erst beginnen, wenn mir überhaupt erst mal das Problem bewusst ist.

Eine der gelernten Verhaltensweisen von so vielen Männern ist es bekanntermaßen, Emotionen zu verdrängen und zu unterdrücken, anstatt genauer hinzuschauen und ihre Botschaften zu verstehen. Das führt dann dazu, dass sich die Katze in den Schwanz beißt. Denn diese emotionalen Botschaften wären Hinweise auf tieferlegende Themen, die – wenn sie angegangen und gelöst werden – Platz für ein sehr viel entspannteres, authentischeres und erfüllteres Leben machen würden.

„Ich möchte meine Männlichkeit neu entdecken und nach meinen eigenen Werten definieren“, war die Intention von Richard, als er zu mir ins Coaching kam. Genau das haben wir gemeinsam gemacht.

Die Männer, die zu mir ins Coaching kommen, gehören statistisch gesehen zu einem kleinen, einstelligen Prozentsatz, die sich ihres Themas nicht nur bewusst sind, sondern auch bereit und gewillt sind, es zu lösen – die bereit sind, Zeit, Energie und Geld zu investieren, um nachhaltige Transformation und Entwicklung zu ermöglichen.

Deshalb möchte ich in diesem Blogartikel einige der grundlegenden Herausforderungen ansprechen, denen die allermeisten Männer in ihrem Leben begegnen. Und viele eben, ohne sie bewusst und in ihrer komplette Tragweite wahrzunehmen.

Möge dieser Artikel ein wenig zur Transparenz beitragen, Klarheit schaffen und vor allen Dingen das Stigma entkräften, die Idee, wir Männer seien schwach, wenn wir uns unseren Innenwelten stellen, seien keine wirklichen Männer, wenn wir uns mit unseren Gefühlen auseinandersetzen.

Das Gegenteil ist der Fall:

Es ist eine der Grundlagen für die Entwicklung in ein starkes, integriertes,

ganz gewordenes und reifes Mann-Sein.

Die 5 Challenges können wir grob unterteilen in zwei Hauptthemen: das eine sind die Schwierigkeiten, die Männer in ihren Beziehungen erfahren, das gilt für partnerschaftliche wie freundschaftliche Beziehungen gleichermaßen. Das andere Thema sind Erwartungshaltungen der Gesellschaft im Zusammenhang mit einem traditionellen Männerbild. Beide Themen wirken sich massiv aus auf das Wohlbefinden, auf körperliche, mentale und emotionale Gesundheit, auf Selbstvertrauen und die zwischenmenschliche Dynamik.

1. Emotionale Intelligenz und Isolation

Das traditionelle Bild von Männlichkeit erlaubt keinen Raum für den Ausdruck von Emotionen. Dieses Bild entmutigt Männer, sich verletzlich zu zeigen und zuzugeben, dass der Schuh drückt. Ein Mann, der nach diesem Verständnis von Männlichkeit lebt, bemüht sich oft auf Teufel komm raus, sich nicht anmerken zu lassen, was in ihm wirklich vorgeht. Der Vulkan kann bereits kurz vor dem Ausbrechen sein, aber weil die Coping-Mechanismen funktionieren, merkt man ihm es von außen kaum an. Innerlich glüht und brodelt es aber womöglich längst, nach außen hin wirkt er cool, fast schon stoisch. Als habe er seinen Shit beisammen. No worries.

Das führt nicht nur dazu, dass die unterdrückten Emotionen in den unpassendsten Momenten plötzlich hervorschnellen und unkontrolliert ausbrechen. Oft ohne Kontext und zur Überraschung des Umfeldes. Sondern es führt insbesondere auch zu Schwierigkeiten, Beziehungen zu bilden und zu unterhalten – freundschaftliche wie romantische.

Denn eine emotionale Verbindung ist essentiell für gesunde, authentische und tiefgründige Beziehungen.

Dazu ist es notwendig, die eigenen Gefühle und die der anderen wahrnehmen zu können, aber eben auch Emotionen regulieren zu können, eine gesunde Beziehung zu ihnen aufzubauen und die Fähigkeit, sich einem anderen Menschen im Vertrauen mitzuteilen, ohne die Angst vor Scham und negativer Bewertung.

Und hier sehen wir an den Zahlen, wieviele Männer das Thema der Isolation betrifft.

Jeder fünfte Mann gibt an, keine engen Freunde zu haben.

15 % sagen, sie hätten gar keine Freunde – das ist drei Mal mehr als bei Frauen und 5 Mal mehr als 1995.  Das ist nicht nur traurig, sondern ein handfestes Problem. Eine große Studie der amerikanischen Brigham Young University hat herausgefunden, dass langfristige soziale Isolation das Risiko eines früheren Todes um bis zu 32 Prozent erhöht.

Die positiven Effekte von starken sozialen Kreisen sind hingegen enorm: längeres Leben, weniger Krankheiten, niedrigerer Blutdruck, weniger Stress, mehr Resilienz und Optimismus.

Echte Freundschaften mit Raum für authentische Entfaltung verlängern das Leben

2. Kommunikationsstil

Erwartungen von Gesellschaft und traditionellen Gemeinschaften fördern eine Form der Kommunikation, in der ein Mann sich behaupten muss, notfalls, indem er über andere „drüberfährt“. Stoisch seinen Mann stehen, den klassischen Heldentypen von Hollywood-Filmen entsprechend.

Was dadurch passiert, ist eine Kommunikation aus dem Ego, ein Projizieren von inneren Unsicherheiten auf das Gegenüber, ein Kompensieren dieser Unsicherheiten durch Kontrolle und Dominanz.

Missverständnisse sind vorprogrammiert, wieder sind es die Beziehungen, die darunter leiden. Denn effektive, emphatische Kommunikation benötigt Offenheit für das Gegenüber und seine Standpunkte, ein gewisses Maß an Wertfreiheit und Akzeptanz und insbesondere ein aktives Zuhören.

Die Qualität des Raum-Haltens kommt in vielen traditionellen Rollenbildern völlig zu kurz.

Dabei ist es diese Qualität, die Vertrauen fördert und dadurch ein authentisches Sich-aufeinander-einlassen ermöglicht. Emotionaler Ausdruck, von beiden Seiten kraftvoll gehalten, inklusive.

Und es ist auch die Beziehung zu sich selbst, die Schaden trägt. Ein innerer Konflikt, ein immer größer werdender Spalt zwischen dem, der man nach außen hin sein will und den unterdrückten inneren Anteilen, die man sich – aus welchen Gründen auch immer – nicht erlaubt, zu sein.

3. Rollenerwartungen und männliche Identität

Eine jahrhundertelang geprägte Erwartung an den Mann ist es, das Essen auf den Tisch zu bringen, alleine die Entscheidungen zu treffen, arbeiten zu gehen, die Familie zu versorgen und zu beschützen.

Eine Rollenaufteilung, die vor 300 oder 3000 Jahren ein Überlebens-Muss war, ist mittlerweile in hohem Maße unbrauchbar geworden.

Die Zeiten haben sich schlichtweg geändert und es ist wichtig, dass wir von diesen überholten Erwartungshaltungen loslassen.

Denn erstens: durch diese Rollenerwartungen fühlen sich Frauen zurecht benachteiligt und immer noch in weitem Maße unterdrückt. Das führt zu Spannungen in der Beziehung, in der Familie und in der Gesellschaft und fördert den Konflikt zwischen den Geschlechtern.

Zweitens: sie fördern die Abwesenheit von Vätern und tragen dadurch dazu bei, dass heranwachsende Generationen, insbesondere Burschen, keine männlichen Vorbilder mehr haben. Warum das so ein großes Problem ist, kannst du hier in meinem Artikel über Men’s Work lesen.

Und drittens: Viele Männer, die ihr Selbstbild aus alten Rollenerwartungen nähren, fühlen sich in ihrem Mann-Sein nicht mehr verankert. Das Selbstbewusstsein leidet. Viele Männer, die zu mir ins Coaching oder in meine Retreats kommen, haben genau diesen Wunsch:

Männlichkeit für sich neu zu entdecken, im Einklang mit ihren persönlichen Werten und Idealen, unabhängig von vorgegebenen Normen, die für sie nicht mehr stimmig sind.

Denn wer seinen Wert als Mann beispielsweise davon abhängig macht, ob er in der Beziehung „die Hosen anhat“ und „die Familie versorgt“, dürfte den Trend zunehmender Unabhängigkeit von Frauen mit gewissem Widerstand begegnen.

Immerhin geben mittlerweile drei Viertel der Frauen in Österreich laut einer Mastercard-Studie an, finanziell unabhängig zu sein.

Zwar klafft der Gender-Pay-Gap immer noch gewaltig – Frauen verdienen im Schnitt um 15,5% weniger als Männer – aber der Trend geht in eine klare Richtung: Immer mehr Frauen stehen in ihrer weiblichen Kraft und brauchen keinen Mann mehr, der für sie sorgt. Aus vielen Perspektiven ist das eine positive Entwicklung. Wirtschaft, Politik, Gesellschaft, ja die ganze Welt profitiert von mehr souveränen Frauen in der Führung.

Doch die veränderten Rahmenbedingungen werfen essentielle Fragen auf für Männer, die nicht einfach zu beantworten sind.

  • Wer bin ich als Mann, wenn nicht mehr der Versorger?
  • Wie kann ich endlich aufhören, ständig zu allem JA zu sagen und gesunde, liebevolle Grenzen zu ziehen?
  • Was ist meine Rolle in der Familie als jemand, der bewusstes In-Beziehung-Sein und präsente, emotional zugängliche und liebevolle Vaterschaft nicht vorgelebt bekam?
  • Was ist meine Aufgabe in der Gemeinschaft, warum bin ich hier?
  • Wie entwickle ich einen inneren Kompass, der mich in Richtung einer tieferen, erfüllteren und bedeutsameren Erfahrung des Lebens führt?
  • Wie finde ich in mir selbst ein gesundes männliches Selbstbewusstsein, das nicht davon abhängig ist, stärker, mächtiger und wichtiger zu sein als andere?
  • Einen Selbstwert, der nicht von meiner Leistung abhängig ist?
  • Wie kann ich meiner Frau oder Freundin, meinen Kindern, meinen Kollegen mit offenem Herzen, Respekt und gleichzeitig mit geerdeter, männlicher Präsenz begegnen, sodass sie sich mit mir und meiner Männlichkeit sicher und geborgen fühlen?

Stellst du dir diese und ähnliche Fragen öfters?

Dann habe ich hier eine Einladung für dich, die dein Leben verändern wird.

Wünschst du dir, dich einfach gut in deiner Haut zu fühlen?

Geistig, körperlich und emotional auf der Höhe, morgens schon motiviert, inspiriert vom eigenen Leben?

Stell dir mal vor, du könntest endlich damit aufhören, anderen gefallen zu wollen und mehr zu dir selbst stehen. Weniger Commitments, weniger JA-Sagen, weniger abhängig von der Anerkennung der anderen. Dafür tun, was dir wirklich entspricht, Raum schaffen für deine Innenwelt und eine Beziehung aufbauen zu deinen Emotionen, ohne dich von ihnen in die Irre führen zu lassen.

Was würde das bedeuten für deine Partnerschaft? Deinen Beruf? Dein Leben?

Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie viel sich dadurch zum Positiven verändern kann.

Deshalb begleite ich ab 7. März eine kleine Gruppe an soliden, handverlesenen Männern durch mein 9-wöchiges Coaching-Programm. RESONANZ heißt die gemeinsame Reise in ein reiferes, tieferes und modernes Mann-Sein.

Es erwartet dich ein sicherer, wertschätzender Rahmen, mit viel Raum für deine individuelle Entwicklung und Entfaltung. Du bringst dein eigenes Thema mit, das wir im Laufe der Journey mithilfe eines kraftvollen und erprobten Frameworks vertiefen und lösen. Und unterstützen einander dabei, Kompetenz und Bewusstsein zu entwickeln, um mehr Tiefe und Lebendigkeit ins Leben zu bringen und jene Kraft des Guten in die Welt bringen, die in uns angelegt ist.

Wir beginnen am 7. März. Hier findest du alle Infos und den Link für die Bewerbung.

Als Leser dieses Blogs gilt für dich weiterhin der Early-Bird-Preis – du kannst also 100€ sparen.

4. Anpassungsdruck

Viele Männer spüren einen enormen Druck, sich in Sachen Aussehen, Erfolg und Machtposition gesellschaftlichen Idealen anzupassen. Es wird zum Ideal auserkoren, Erfolg nach den klassischen Maßstäben der Leistungsgesellschaft zu definieren und nicht nach den eigenen Maßstäben, passend zu den eigenen Werten und authentischen Lebenswegen.

Die physische Erscheinung, das Sixpack, die breite Brust, der Vollbart und das Holzfällerhemd – um nur ein Klischee zu bedienen. Die Mainstream-Kultur nährt dieses Idealbild des Mannes in Musik, Film und Fernsehen – ebenso das der Frau.

Dieser Druck, sich diesen Bildern anzupassen, erzeugt massiven Stress und Angststörungen.

Und wenn ein Mann das Gefühl hat, diesen Bildern nicht zu entsprechen, entsteht das Gefühl, inadequat zu sein, nicht gut genug, nicht Mann genug.

Das Selbstvertrauen rutscht in den Keller und beeinflusst beinahe jede Entscheidung, die er trifft. Ob es die Frage nach der Gehaltserhöhung ist, die Entscheidung, den Job zu kündigen um ein eigenes Business zu gründen oder die Frau an der Bar anzusprechen, die bei ihm schon seit 30 Minuten für einen erhöhten Herzschlag sorgt.

5. Stigmatisierung von Unterstützung

Wären all diese Herausforderungen nicht schon anspruchsvoll genug, so postulieren gängige Erwartungshaltungen rund um Maskulinität oft die Idee:

Ein wahrer Mann muss es alleine schaffen. Einer der folgenschwersten Irrtümer unserer Zeit.

Wir sehen ganze Generationen von „einsamen Wölfen“, die genau das versuchen – und oft kläglich scheitern.

Das ist unter anderem ein Grund, der immer mehr Männer in den Selbstmord führt:

Drei von vier Suiziden in Österreich werden von Männern begangen, Tendenz steigend.

International ist die Quote noch höher.

Sich Unterstützung zu holen sei unmännlich, so das Stigma. Hilfe zu suchen bei Problemen mit der mentalen Gesundheit wird oft als Zeichen von Schwäche angesehen. Und überhaupt: „Ich habe kein Problem. Mir geht’s gut!“ ist eine oft gehörte Aussage, allzu oft von genau jenen, denen diese Hilfe besonders gut tun würde.

Dieses Stigma kann Männer davon abhalten, dringende Herausforderungen zu adressieren und mit professioneller Begleitung effektiv zu managen. Was nicht nur unheimlich viel Zeit und Energie sparen würde, sondern oftmals auch einen großen Schritt in ein authentischeres Leben voller Selbstvertrauen und soliden Beziehungen bedeuten würde.

Wenn du den Blogartikel interessant findest, dann teile ihn mit anderen, die davon profitieren können.

Oft ist es ein kleines AHA-Erlebnis, das in der Folge zu einer großen Wirkung und nachhaltiger Veränderung führt.

Danke, dass du mithilfst, mehr Bewusstsein zu schaffen für diese aus meiner Sicht so essentiellen Themen unserer Zeit.

Lass mich auch sehr gerne in den Kommentaren wissen, welche Herausforderung du besonders gut kennst, wie du ihr begegnest und welche du auch schon gelöst hast!

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